Sichere Fahrradsaison für Seniorinnen und Senioren

Bei den ersten schönen Sonnentagen werden bereits zahlreiche Radsportfreunde wieder auf den Fahrrädern unterwegs sein. Diesen Umstand nutzt auch die heutige „Seniorengeneration“, um sich fit zu halten bzw. wieder fit zu machen. Durch die Corona-Pandemie hat sich der Anteil der Radfahrer und somit auch der Senioren:innen im Verkehrsraum merklich erhöht. Dennoch sollten diese bedenken, dass sie „Schwächen“ haben, die ihre eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr beeinträchtigen können. Oftmals werden diese Schwächen von den Betroffenen selbst nicht wahrgenommen. Durch die immer weiter fortschreitende Entwicklung im Bereich der so genannten E-Bikes und deren Akzeptanz bei der älteren Generation sind gerade diese Fahrradfahrer:innen einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt. Lebensältere Radfahrer:innen sollten hier äußerst vorsichtig sein.

Die Zahl der Elektrofahrräder wird weiter steigen und damit auch die Zahl der an Unfällen überproportional stark beteiligten Senioren:innen. Viele ältere Menschen fahren durch die Unterstützung des Elektromotors schneller als es ihre Fähigkeiten eigentlich erlaubt. Das führt vielfach zu Kontrollverlust und Stürzen. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub rät „Senioren:innen“ dazu, sich nicht ohne Vorbereitung auf ein EBike zu setzen. Wer viele Jahre nicht mehr Fahrrad gefahren ist, sollte sich vor der ersten Ausfahrt in einem Kurs mit dem Antriebs- und Bremsverhalten vertraut machen."

Beim Fahren mit E-Bikes also dran denken: Geschwindigkeit anpassen, längeren Bremsweg bei höheren Fahrgeschwindigkeiten bedenken und lieber vorsichtig
fahren.

Damit die neue Fahrradsaison ohne gesundheitliche Schäden überstanden wird, geben die Seniorensicherheitsberater und die Polizei auch in diesem Jahr wichtige Hinweise, da gerade für ältere Menschen das Radfahren nicht ungefährlich ist.

Auch die Verkehrsunfallstatistik der saarländischen Polizei für 2022 (die aktuelle Statistik für 2023 liegt noch nicht vor) zeigt auf, dass das Radfahren für Senioren:innen nicht ungefährlich ist.

Es gab 681 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrern (RF), Steigerung zu
2021 = 14,8%. Hierbei verlor eine Radfahrerin ihr Leben. 147 RF wurden dabei schwer verletzt (Steigerung von 8%). 563 RF wurden leicht verletzt, was eine Steigerung zu 2021 von 16,9% war.

Betrachtet man in der polizeilichen Unfallstatistik die Fahrradunfälle ausschließlich unter der Beteiligungsart „E-Bike“, betrug die Steigerung bei den 147 E-Bikeunfällen 17%.

Die meisten verunglückten Radfahrer:innen gehörten der Altersgruppe zwischen dem 55 und 84. Lebensjahr an und waren Opfer bei den sogenannten Alleinunfällen (ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer). Bei den Unfallursachen standen die nicht angepasste Geschwindigkeit und auch die alkoholische Beeinflussung an der Spitze.

Die Polizei, und die Seniorensicherheitsberater geben daher folgende Tipps, um zukünftig für mehr Sicherheit bei Radfahrern:innen im Straßenverkehr zu sorgen:

Ein Fahrradhelm kann schwere Kopfverletzungen bei Stürzen und damit verbundene, dauerhafte Schäden verhindern. Ohne geeigneten Helm kann ein Fahrradunfall sogar tödlich sein. Der Kopf ist bei den Radfahrern der Körperteil, der am schwersten verletzt wird. So geben Unfallärzte auch zu bedenken, dass heute vielfach Senioren blutverdünnende Medikamente einnehmen, welche dann bei Verletzungen die gesundheitlichen Unfallfolgen weiter erhöhen würden.

Die Seniorenradfahrer:innen sollten sich aber auch ihrer Vorbildfunktion gegenüber ihren Enkel bewusst sein und beim Radfahren daher einen Schutzhelm tragen. Wichtig ist auch helle reflektierende Kleidung, macht diese doch den Radfahrer besser sichtbar.

Mit diesen Tipps, die insbesondere auch für die Fahrer:innen der immer häufiger anzutreffenden E-Bikes gelten, soll dazu beigetragen werden, dass alle die kommende Saison unfall- und verletzungsfrei überstehen.

Weitere Informationen – auch für Vereine und Gruppen – sind in der Geschäftsstelle
der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater beim Seniorenbüro des Landkreises
Sankt Wendel unter der Telefonnummer 06851/801-5201 oder per E-Mail an seniorenbuero@lkwnd.de erhältlich. Dorthin können auch Anfragen für kostenfreie Vorträge und Beratungen gerichtet werden.