Sankt Wendeler Landrat unterstützt Rückkehr zu G9

Die CDU Saar fordert eine Rückkehr zu G9 – die gymnasiale Abiturprüfung soll nach neun Jahren abgelegt werden. Vor 20 Jahren führe das Saarland G8 ein, somit eine achtjährige Gymnasialzeit. Udo Recktenwald, Landrat des Landkreises Sankt Wendel, unterstützt eine Rückkehr zu G9: „Unabhängig von Parteipolitik und Wahlkampf: Jetzt ist die richtige Zeit, G9 wieder einzuführen.“ Denn die vor zwei Jahrzehnten erhofften positiven Folgen von G8 seien nicht eingetreten. „Die Angleichung an internationale Standards führte nicht zu einer Steigerung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, so wie es die G8-Befürworter damals formulierten und erhofften. Auch ein früherer Berufseinstieg fand, wie Studien zeigen, oft nicht statt. Vielmehr führte G8 dazu, dass der Raum für die persönliche Entwicklung, der Sozialraum Schule stark unter der verkürzten Schulzeit leiden. Ebenso werden die Lehrerinnen und Lehrer stark belastet.“
Zu dem führte die Corona-Pandemie dazu, dass ein großer Nachholbedarf bestünde. „Daher ist der Zeitpunkt jetzt goldrichtig. Wir wollen, dass unsere Abiturienten bestmöglich auf das Berufsleben, auf ein mögliches Studium vorbereitet werden. Vor diesem Hintergrund müssen Themenfelder wie Informatik – die Zukunft ist schließlich digital! – stärker in der Schule stattfinden. Ein zusätzliches Jahr lässt dies zu“, so Recktenwald. Als Schulträger sorge der Landkreis Sankt Wendel für die notwendige Infrastruktur. Recktenwald: „Am St. Wendeler Cusanus-Gymnasium errichten wir gerade einen Neubau, der rund 4,9 Millionen Euro kostet. Im November 2021 feierten wir das Richtfest. Über 3,5 Millionen haben wir bereits am zweiten Gymnasium in der Kreisstadt, dem Gymnasium Wendalinum, investiert, hier entstand ein Klassenraum-Pavillon. Beide Schulen sind somit bestens auch für G9 vorbereitet – dessen Wiedereinführung sinnvoll und notwendig ist.“