Florest-Team besucht Katastrophenschutzzentrum

Bei Sturzfluten, bei längerem Starkregen in bebauten Gebieten ist irgendwann der Punkt erreicht: Das Wasser fließt nicht mehr ab. Keller laufen voll, Straßen werden überschwemmt. Wie lässt sich der Wasserabfluss verbessern, beschleunigen? Welche Hochwasservorsorgemaßnahmen sind sinnvoll, welche neuen, auch digitalen Wege können dabei beschritten werden? Das möchte das Projekt „Urban Flood Resilience - Smart Tools“ (kurz: Florest) am Umwelt-Campus Birkenfeld herausfinden. Anfang des Jahres gestartet, setzt das Projekt auch auf den Austausch mit jenen, die in der Hochwasservorsorge und –bekämpfung tätig sind. Daher besuchte das Florest-Team jüngst das Katastrophenschutzzentrum des Landkreises Sankt Wendel.

„Unser Katastrophenschutzzentrum ist das erste seiner Art im Saarland“, erläuterte Dirk Schäfer, Leiter des Katastrophenschutzamtes des Landkreises Sankt Wendel. Im Lagerraum ragen Regale bis unter die Decke. Darauf: von Desinfektionsmittel, Masken und Schutzanzügen, die während der Corona Pandemie gebraucht wurden, hin bis Diesel- und Benzinnottanks, Notstromaggregate oder Feldbetten – alles, um auf Katastrophen schnellstmöglich gerüstet sein zu können. Schäfer: „Wir verfügen auch über eine eigene Wäscherei für die Einsatzkleidung der Hilfsorganisationen. Der Waschvorgang ist dabei komplett durchstrukturiert. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da die Kleidung abhängig von den verschiedenen Einsätzen oft kontaminiert ist.“

Für mehrtägige Einsätze – etwa im Ahrtal 2021 – verfügt das Zentrum über eine eigene mobile Infrastruktur: zum Beispiel ein komplett ausgestatteter mobiler Lage- und Besprechungsraum, der als Wechselladerkomponente konzipiert, bis auf 36 Quadratmeter ausgefahren werden kann. Während des Ahrtaleinsatzes diente dieser als Einsatzzentrale sowie als Schlafquartier für die Einsatzkräfte. Oder ein Hygiene-Abrollcontainer, der über Duschen, Toiletten und Umkleideräume verfügt.

Die Gäste aus Rheinland-Pfalz tauschten sich auch mit Uwe Luther, Dezernent für Bildung, Infrastruktur und Sicherheit des Landkreises Sankt Wendel, aus. Hierbei ging es um die Frage, wie die Bevölkerung für Starkregengefahren sensibilisiert werden könne. Eine Idee: Workshops oder Exkursionen, bei denen Schülerinnen und Schüler als Mediatoren dienen könnten.

Sichtlich beeindruckt vom Katastrophenschutzzentrum, möchte das Florest-Team das, was sie gesehen und gelernt haben, in ihr Projekt integrieren. Denn es ziele ebenfalls auf eine verbesserte Vorbereitung der Kommunen in Rheinland-Pfalz bei Starkregenereignissen ab. Dabei sollen unter anderem sogenannte Smart Tools entwickelt werden, die den Kommunen dabei helfen, Notabflusswege bei Starkregen genauer auszuweisen und zu kartieren, um die Maßnahmenplanung entsprechend ausbauen zu können. Florest ist eines von zwölf Verbundprojekten, die im Rahmen der „WaX FördFolresterline“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden.

Weitere Informationen: https://www.umwelt-campus.de/iss/projekte/laufende-projekte/florest-starkregen-hochwasser