Liebe Leserinnen und Leser,
seit 2015 führt der Landkreis Sankt Wendel eine zentrale Gedenkveranstaltung am 27. Januar durch, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Diese Veranstaltung ist ein wichtiger Mosaikstein der Erinnerungskultur in unserer Heimat, die sich verantwortungsvoll mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Region auseinandersetzt und den Opfern würdig gedenkt. In diesem Jahr jährte sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945. Daher ist dieser Tag ein Gedenktag. In diesem Jahr jährte sich aber auch die Saarabstimmung am 13. Januar 1935: Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Saargebiet unter die Verwaltung des Völkerbundes gestellt, 1935 sollte dann die Bevölkerung entscheiden, ob ihre Heimat an Frankreich, an das Deutsche Reich fallen oder ob der Status quo beibehalten werden solle. 90,5 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für den Anschluss an Deutschland, im damaligen Landkreis Sankt Wendel waren es sogar 94,7 Prozent. Viele Saarländer fühlten sich als Deutsche und wollten zu Deutschland. Aber es war ein Deutschland, in dem Führerprinzip und Gleichschaltung, Ausgrenzung und Verfolgung, Unterdrückung und Rassenwahn Staatsdoktrin waren. Eine Doktrin, die dann auch in unserer Heimat Einzug hielt. Auch daran haben wir in diesem Jahr erinnert, insbesondere vor dem Hintergrund besorgniserregender Entwicklungen in unserem Land, auf der Welt. Zunehmend schriller scheint der politische Diskurs zu werden, zunehmend rauer, zunehmend respektloser. Einfache Antworten auf komplexe Fragen, gespickt mit Menschenverachtung, nehmen zu. Die Angriffe auf unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung nehmen zu. Diesen Tendenzen und Entwicklungen müssen wir uns als Demokraten entgegenstellen. Schließlich ist es unsere Pflicht als mündige Bürger, das Zusammenleben in unserem Lande auf dem Fundament von Demokratie, Toleranz und Achtung zu wahren und zu gestalten. Die NS-Vergangenheit mahnt uns, die Werte der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu zu verteidigen. Wir müssen uns für unsere Demokratie einsetzen, uns engagieren. Dazu gehört auch, dass wir unsere Rechte und Pflichten wahrnehmen. Am 23. Februar wird der Bundestag gewählt. Mit Ihrer Stimme entscheiden Sie über die Zusammensetzung unseres Parlaments. Bitte machen Sie von Ihrem demokratischen Recht Gebrauch. Es gibt auf dieser Welt viele Menschen, die uns um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung beneiden. Sie ist leider nicht selbstverständlich, sondern ein Privileg. Wir dürfen sie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Der Landkreis Sankt Wendel ist insbesondere ein sozialer Dienstleister, der Menschen in allen Lebenslagen bestmöglich unterstützt und fördert. Dazu gehören auch zahlreiche Angebote unserer Kreisvolkshochschule, des Seniorenbüros oder der Frauenbeauftragten. Und dies das ganze Jahr über. Ich lade Sie herzlich ein, diese Angebote anzunehmen.
Informationen hierzu finden Sie unter anderem auf der neuen Homepage des Landkreises unter: www.Landkreis-st-wendel.de. Auf der Webseite finden Sie noch weiteres Wissenswertes zu unserer Verwaltung, zu unseren Projekten, zu unserem Sankt Wendeler Land. Das Layout wurde grunderneuert, die Struktur im Vergleich zu der alten Homepage, die seit 2015 online war, verbessert. Stöbern Sie gerne auf unserer neuen Seite – und wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, nutzen Sie bitte das dortige Kontaktformular der.
Auch in herausfordernden Zeiten dürfen wir das Lachen und die Geselligkeit nicht vernachlässigen. Die kommenden närrischen Tage bieten dafür einen wunderbaren Anlass. Zahlreiche Prunk- und Kappensitzungen sowie Umzüge in unserer Heimat laden dazu ein. Dies dank des Engagements zahlreicher Vereine, die die fünfte Jahreszeit zu einem besonderen Höhepunkt in unserem Sankt Wendeler Land machen. Dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. In diesem Sinne: Alleh hoop!
Ihr Landrat
Udo Recktenwald