März 2015

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Internet-User,

unsere Heimat wäre nicht derart lebensfähig und lebenswert, wenn es das Ehrenamt nicht gäbe, wenn es nicht jene Menschen gäbe, die sich auf eine vielfältige Art und Weise für die Gesellschaft engagieren. Und die Gesellschaft sollte diesen Menschen danken, sie motivieren und unterstützen. Ich bin stolz darauf, dass das Ehrenamt in unserem Landkreis lebt, dass sich unsere Bürgerinnen und Bürger in Vereinen, Organisationen oder als Einzelpersonen ehrenamtlich engagieren. Zur Anerkennung für freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeiten hat die Landesregierung im Jahr 2008 die „Saarländische Ehrenamtsnadel“ gestiftet. Im März 2015 haben sieben Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis für ihr langjähriges ehrenamtliche Engagement die Ehrenamtsnadel verliehen bekommen: Dirk Freiberger aus Winterbach, Karl-Heinz Michels aus St. Wendel, Franz Rudolf Klos aus Namborn, Rosemarie Klos aus St. Wendel, Josef Mersdorf aus Primstal, Manfred Recktenwald aus Marpingen und Klaus Thome aus Nohfelden. Ich beglückwünsche die Geehrten und danke ihnen für ihren vorbildlichen Beitrag zu einer lebenswerten Heimat!

Um das ehrenamtliche Engagement unserer Bürgerinnen und Bürger noch stärker zu würdigen, führen wir im Landkreis die Ehrenamtskarte ein. Sie ist sichtbarer Ausdruck der Anerkennung. Zugleich soll sie für das Ehrenamt werben. Die Inhaber einer Ehrenamtskarte sollen Vergünstigungen in Einrichtungen des Landes, des Landkreises und der Gemeinden sowie bei Wirtschaftsunternehmen und Vereinen erhalten. Die Verwaltung ist beauftragt, die Einzelheiten zu regeln, auch Partner aus privaten Unternehmen und der Wirtschaft zu gewinnen. Die Einführung ist für Mitte 2015 geplant. Die Karte ist dann für zwei Jahre gültig.

Über 200 Flüchtlinge haben seit Ende 2013 im Landkreis St. Wendel eine Unterkunft gefunden. Fast ein Drittel davon sind Kinder. Diese Menschen suchen Zuflucht, Schutz und eine neue Perspektive. Geflohen sind sie unter lebensgefährlichen Umständen vor Krieg, Gewalt und Unterdrückung. Die ehrenamtliche Unterstützung von Flüchtlingen und Zuwanderern ist in unserem Landkreis stark ausgeprägt. Die dezentrale Unterbringung hat angesichts des bewegenden Schicksals der Flüchtlinge zu einem hohen Maß an Anteilnahme und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung geführt: Es gab und gibt Benefizveranstaltungen (z. B. Tholey) und Willkommensfeste (z. B. in Gronig und Gonnesweiler), Spenden-Aktionen (z. B. Primstal) und tatkräftige Nachbarschaftshilfe (z. B. Alsweiler, Gehweiler, Sotzweiler und Türkismühle) zur Bewältigung des Alltags. Das vielfältige Engagement für Flüchtlinge zeigt, dass wir in einer toleranten und offenen Gesellschaft leben, Flüchtlinge und Zuwanderer bei uns willkommen heißen. Dafür möchte ich mich bei allen Bürgerinnen und Bürgern herzlich bedanken!

Noch nie hat ein touristisches Jahr im St. Wendeler Land solche Erfolgszahlen wie 2014 aufweisen können: 900.000 Übernachtungen bei 217.000 Gästen. Um knapp 47 Prozent stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber dem Vorjahr; die Zahl der Ankünfte wuchs um 42 Prozent. 6 Millionen Euro spülte der Tourismus an Steuergeldern in die öffentlichen Kassen, die Nettowertschöpfung – der Anteil an touristischen Umsätzen, die einkommenswirksam werden – betrug 131,3 Millionen Euro. Unser Landkreis wird als Tourismusregion immer bedeutender. Die Entwicklung im St. Wendeler Land hat dazu beigetragen, dass das Saarland Spitzenplätze im Ranking der bundesdeutschen Tourismusentwicklung einnimmt. Während im Bundesdurchschnitt die Zuwächse der Übernachtungen 2014 bis zum August 2,5 Prozent betrugen, steht das Saarland mit 16,3 Prozent an der Spitze.

Wir leben in einer lebenswerten Heimat mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, mit stimmigen sozialen Strukturen. Dies beweist das vielfältige ehrenamtliche Engagement. Wir leben in einer attraktiven, landschaftlich reizvollen Heimat – dies beweisen die touristischen Kennzahlen. Gerade jetzt, wenn der Frühling Einzug hält, lohnt es, auf den vielen Rad- und Wanderwegen unseren Landkreis zu entdecken, die vielen kulturgeschichtlichen Denkmäler in unserer Region und die vielen Veranstaltungen zum Frühlingsbeginn in unseren Dörfern zu besuchen.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein frohes und erholsames Osterfest im Kreise Ihrer Familien und Freunde.

Landrat
Udo Recktenwald