„Ressourcenschonung – Nachhaltigkeit – Klimaschutz“ ist der Titel einer Workshop-Reihe, die der Landkreis Sankt Wendel seit 2023 jährlich an der Bosener Mühle am Bostalsee durchführt. Zielgruppe sind die siebten und achten Klassen der weiterführenden Schulen. Die sich rege beteiligen, denn auch in diesem Jahr waren die Workshops restlos ausgebucht: Sechs Klassen mit insgesamt 132 Schülern beschäftigten sich jeweils an einem Vormittag mit dem diesjährigen Thema: Ressource Wasser. Landrat Udo Recktenwald: „Wasser ist eine zentrale Zukunftsfrage – lokal wie global. Mit den Workshops gelingt es, junge Menschen für den bewussten Umgang mit dieser lebenswichtigen Ressource zu sensibilisieren.“
Etwa während des Vortrags „Sauberes Wasser – aber wie?“. Frederik Clemens vom Entsorgungsverband Saar erläuterte, wie Wasser gereinigt wird. Theoretisch und praktisch: Denn die Schüler bauten nicht nur eigene Wasserfilter, sondern besuchten auch die Kläranlage in Neunkirchen/Nahe.
Wie viel Wasser verbraucht eigentlich durchschnittlich ein Schüler im Landkreis Sankt Wendel? Diese Frage beantwortete Katrin Riedel vom Wasser WissensWerk. Denn sie erstellte mit jedem Schüler einen „Wasserfußabdruck“. Dazu zählt nicht nur das direkt verbrauchte Wasser, sondern auch „virtuelles Wasser“, also die Wassermenge, die etwa bei der Herstellung von Produkten anfällt, die der Mensch erwirbt oder konsumiert.
Darauf ging anschließend Theresia Weimar-Ehl von der Verbraucherzentrale Saarland stärker ein. Die auch gleich für Staunen sorgte. Denn nur für die Produktion einer Jeans, so die Expertin, werden rund 8000 Liter Wasser benötigt – schließlich zähle auch der Anbau der Baumwolle zum Produktionsprozess. Und die Pflanzen brauchen viel Wasser.
Der Grundtenor nach diesem Vortrag bei fast allen Teilnehmern: Die Welt müsse verantwortungsvoller mit der Ressource Wasser umgehen. Dies griff Dr. Christel Weins vom Netzwerk Entwicklungspolitik im Saarland auf. Denn sie diskutierte mit den Schülern Fragen wie: Wie sieht die Zukunft des Trinkwassers weltweit aus? Wie gehen wir mit dem Wasser um? Weins betonte, dass weltweit immer weniger sauberes Trinkwasser zur Verfügung stehe. Ein rasches Umdenken sei dringend geboten.
Den Abschluss der Workshop-Reihe bildete das KunterBUNDmobil des BUND Saar mit dem „Klimawandel-Marathon“: Martin Lillig und Gabor Weishaupt (BUND Saar) thematisierten die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gewässer, ihre Artenvielfalt und die Gewässergüte. Ausgerüstet mit Gummistiefeln sammelten die Schüler anschließend Wassertiere im Bach und bestimmten sie unter Stereolupen.
„Wir danken dem Landkreis ganz herzlich für die Organisation dieser Workshops. Sie sind eine wertvolle Bereicherung für unseren Unterricht und eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag“, lobte Lehrer Jens Schmidt den Workshopbesuch seiner achten Klasse der Gemeinschaftsschule Freisen.
Die Workshop-Reihe soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden.