Während der jüngsten Sitzung des Kreistags des Landkreises Sankt Wendel blickte Landrat Udo Recktenwald auf die Vergangenheit des Kreises zurück, der in diesem Jahr sein 190-jähriges Bestehen feiert: Hervorgegangen aus dem Fürstentum Lichtenberg, war der Landkreis von 1834/35 bis 1920 ein preußischer Kreis, dann bis 1935 Teil des Saargebiets, das unter Völkerbundsverwaltung stand. 1935 entschieden sich die Saarländer in einer Volksabstimmung, Teil eines Deutschlands zu werden, das seit 1933 von den Nazis regiert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Saarland ein eigener Staat, der Landkreis Sankt Wendel ein Teil davon. 1956/57 kam es schließlich zur „kleinen Wiedervereinigung“ mit der Bundesrepublik Deutschland. Kriege und Katastrophen, äußere Einflüsse und Strukturen prägten die Vergangenheit des Landkreises, referierte der Landrat. Aber auch das Engagement der Menschen vor Ort, die sich für ihren Landkreis einsetzten, der nicht nur einmal um seine Fortexistenz als Verwaltungseinheit fürchten musste. Zudem der Mut, neue Wege zu beschreiten, was etwa der Bau des Bostalsees in den 1970er Jahren beweise. Daher sei der Landkreis Sankt Wendel mehr als eine Verwaltungseinheit, ist der Landrat überzeugt. Er sei auch ein Wir-Gefühl.
Ein Landkreis, der auch weiterhin Zukunftsthemen besetze. Etwa die Digitalisierung mit dem Smart Cities-Bundesmodellprojekt Smart Wendeler Land. Aktuelle und zukünftige Projekte stellten Mitarbeiter des Projektes dem Kreistag vor. Informationen zu den Projekten sind auch online zu finden unter: meinwnd.de. Der Landkreis Sankt Wendel ist der einzige saarländische Landkreis, der sich an diesem Bundesmodellprojekt beteiligt.
Als einziger Landkreis im Saarland hat der Landkreis Sankt Wendel auch gemeinsam mit seinen Kommunen ein Kreisbäderkonzept auf den Weg gebracht. Und dies bereits 2016. Das Prinzip: Der Kreis bezuschusst über die Kreisumlage den Badebetrieb der Bäder im Landkreis. Somit zahlen auch die Gemeinden, die über keine Bäder verfügen. Der Kreistag entschied nun erneut einstimmig, dass das Konzept für weitere drei Jahre verlängert werden soll. Zuvor sprachen sich bereits die Bürgermeister der Kreiskommunen für die Fortführung aus. Pro Jahr stehen 470.000 Euro für die Bäder zur Verfügung.