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Pilotprojekt: Silphie soll vor Abschwemmungen schützen

Kann eine besondere Pflanze Erosionen von Ackerböden bei starkem Regen verhindern? Im Landkreis Sankt Wendel wird dies nun getestet.

Die durchwachsene Silphie wurde in Gehweiler ausgesät, mit dabei: Dennis Meisberger, Erster Beigeordneter des Landkreises Sankt Wendel, Thomas Gebel (Landkreis Sankt Wendel), Mike Meisberger (Lohnunternehmer sowie Mitglied des Kreistages des Landkreises Sankt Wendel sowie des Gemeinderates Namborn), Mahmoud Alzoubie (Gemeinde Namborn)

Die durchwachsene Silphie wurde in Gehweiler ausgesät, mit dabei: Dennis Meisberger, Erster Beigeordneter des Landkreises Sankt Wendel, Thomas Gebel (Landkreis Sankt Wendel), Mike Meisberger (Lohnunternehmer sowie Mitglied des Kreistages des Landkreises Sankt Wendel, Niklas Gisch, beteiligter Landwirt, sowie des Gemeinderates Namborn), Mahmoud Alzoubie (Gemeinde Namborn)

as Pfingsthochwasser 2024 sorgte nicht nur für überlaufene Straßen und Keller, sondern auch für Abschwemmungen frisch eingesäter Äcker. Etwa in der Gemeinde Namborn: In Pinsweiler, Gehweiler und Furschweiler trugen die Wassermassen Ackerboden auf Straßen, Wege, in Gebäude.

„Dies ist den besonderen Lagen dieser Ackerflächen geschuldet“, sagt Thomas Gebel, der in der Verwaltung des Landkreises Sankt Wendel dem Amt Entwicklung ländlicher Raum vorsteht. „Gemeinsam mit Landwirten, der Gemeinde Namborn und Vertretern des Kreistags haben wir daher überlegt, wie wir diese Abschwemmungen in Zukunft möglichst verhindern können.“ Dabei fiel die Aufmerksamkeit auf die durchwachsene Silphie, eine Energiepflanze, die als Alternative zum Mais seit 2017 im Landkreis an verschiedenen Stellen angebaut wird. Gebel: „Die Silphie hat viele Vorzüge: Sie blüht im Juli/August und bietet Insekten Nahrung in einer Zeit, in der wenig Nahrung für sie da ist. Sie trägt somit auch zur Biodiversität und Artenvielfalt bei. Eigentlich wurde die Pflanze aber als Alternative zu Silomais für Biogasanlagen etabliert.“ Die Biomasseproduktion sei beachtlich, als Viehfutter sei sie eher nicht geeignet, ohne Bodenbearbeitung und Pflanzenschutzmaßnahmen zudem bis zu 20 Jahre nutzbar. „Und in diesem Zusammenhang entscheidend: Sie wurzelt tief, verhindert somit Bodenerosionen und bildet zusätzlichen Humus“, so Gebel weiter.

So entstand die Idee, am Rande von Ackerflächen an Hanglagen Erosionsschutzstreifen anzulegen – und auf diesen die durchwachsene Silphie zu pflanzen. Ein Pilotprojekt, das der Landkreis Sankt Wendel mit 2000 Euro pro Hektar unterstützt. Der erste Schutzstreifen wurde nun in Gehweiler angelegt. Gebel: „Wir betreten damit absolutes Neuland und sind selbst gespannt, ob sich unsere Überlegungen bewahrheiten.“ Auch in Pinsweiler und Furschweiler sollen Silphie-Streifen angelegt werden. „Danach stehen die betroffenen Flächen unter besonderer Beobachtung. Es wird sich zeigen, ob noch weiter Anpassungen notwendig sein werden.“ Sollten das Pilotprojekt von Erfolg gekrönt sein, wird es auf den ganzen Landkreis ausgerollt. Damit beim nächsten Starkregen keine fruchtbaren Ackerböden von Hanglagen auf Straßen, Wege und in Gebäude getragen werden.

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